So, nun kommt er seit letzten Donnerstag auch bei uns in den Kinos, der neuste Film aus dem Hause Disney: „Bärenbrüder“. Ich habe mir den Film heute angeschaut und hier gibt es nun eine kleine Filmkritik.
Als ich dass erste Mal eine Vorschau zu Bärenbrüder gesehen habe, habe ich gedacht: „Mensch, der Zeichenstil ist klasse, aber die Story...na ja, vielleicht schaust du ihn dir ja mal an, mal sehen.“ Ich meine, eigentlich sollte man mit 16 doch zu alt für Zeichentrickfilme sein, oder? Finde ich eigentlich nicht; ich schaue gerne mal einen Zeichentrickfilm und so bin ich ohne Erwartung in „Bärenbrüder“ gegangen.
Die Story scheint zu Anfang recht einfach. Kenai ist der jüngste von drei Brüdern und das Nesthäckchen des Stammes. Er komm auf die verrücktesten Ideen und stellt nur Blödsinn an. Doch heute soll er sein Totem bekommen und somit ein Mann werden. Allerdings erhält er das Totem der Liebe, womit er so gar nicht zufrieden ist, da er sich ein Totem wie „Stärke“ oder „Mut“ erwartet hatte. Zu allem Überfluss neckt ihn noch sein Bruder. Als dann ein Bär den frisch gefangenen Fisch gestohlen hat und Kenai schuld ist, begibt er sich auf die Jagd nach dem Bären. Da seine Brüder Angst um Ihn haben, folgen sie Ihm. Bei einem anschließenden Kampf stirbt Kenais ältester Bruder – der Stammesführer – und wieder hat Kenai schuld. Er schwört dem Bären Rache, doch als er diesen getötet hat, wird er auf magische Weise selbst in einen Bären verwandelt. Damit beginnt das große Abenteuer. Doch sein noch lebender Bruder ist ihm auf den Fersen, da er denkt, dass der Bär nun auch Kenai getötet hat.
Auf seiner Flucht trifft er den jungen Bären Koda, welcher ohne Punkt und Komma plappert. Zusammen machen sie sich auf den Weg zur großen Lachswanderung, Koda um seine Mutter wiederzutreffen und Kenai, um zurück verwandelt zu werden, da er dorthin gehen muss, wo die Lichter die Erde berühren. Sie werden auf ihrer Reise zu dicken Freuden, ja zu Brüdern, doch es wird sich etwas unerwartetes, schreckliches herausstellen...
Es ist ein Film der unter die Haut geht. Hat Disney in den letzten Jahren eher Mittelklasse-Zeichentrickfilme hervorgebracht, so überzeugt „Bärenbrüder“ schon allein von seinem Zeichenstil. Es ist eine Mischung aus Pocahontas, Mulan und einem ganz eigenem Stil. Die Landschaften sind sehr detailreich und es wird mit kräftigen, leuchtenden Farben gearbeitet. Die Charaktere (vor allem die Menschen) sind mit sehr viel Liebe gezeichnet. Es fängt die Stimmung einmalig ein. Untermauert wird dies von der klasse Musik, welche an eine längst vergangene Zeit erinnert, in der die Welt noch von Geistern erfüllt war. Dazu kommen einmalige Songs von Phil Collins, auch in der deutschen Version von ihm selbst gesungen.
Auch Witze kommen in dem Film nicht zu kurz. Zum einen wäre da Koda, der ununterbrochen redet, was gewollt nicht nur Kenai manchmal auf die Nerven fällt. Dazu kommen die Elche, welche einfach nur urkomisch sind. Allerdings hat mich hier ein kleines bisschen der berliner (?) Akzent gestört, der teilweise (für mich) übertrieben gewirkt hat.
Es ist ein Film der in sich Liebe, Trauer, Missverständnis, Vertrauen und Toleranz vereint. Es beginnt mit Trauer, Wut und Rache und endet in Verständnis und Liebe. Es lässt einen über die Sicht der Dinge nachdenken, und vorallem unsere Beziehung zu anderen Lebewesen und zu unserer Welt. Die Geister geben dem Film etwas mythisches, aber uns Mut. Alles in allem ein sehr gelungener Film und eine einmalige, wunderschöne und nachdenklich stimmende Story.
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und was denkt ihr? habt ihr den film schon gesehen? wie findet ihr ihn?
886. Ankaa